Geschichte

Aus CASA PATERNA vom 23.Januar 1947

(Cudisch Nies Luven 1980 p.118f)

Historisches aus unserer Reformierten Gemeinde

Fast zur selben Zeit wie Ilanz nahm auch seine Filiale Luven die Reformation an. Schon vor der Reformation hatte Luven Schritte unternommen, um sich von Ilanz freizumachen. Vor dem Gericht des Grauen Bundes in Ilanz macht Luven um 1525 geltend, dass der Pfarrer von Ilanz früher seinen Sitz in Sankt Martin gehabt habe, diesen jedoch vor wenigen Jahren in die Stadt verlegt habe. Das sei für Luven ein Nachteil. Die grosse Distanz von Luven nach Ilanz hindere den Pfarrer von Ilanz, auch Luven recht zu versorgen. Luven sei schon einmal eine unabhängige Kirchgemeinde gewesen mit eigenem Pfarrer und allen Rechten einer solchen.Schon das sei Grund genug, den Wünschen Luvens zu entsprechen, umsomehr als die Luvener nur romanisch verstünden, während der Gottesdienst in Ilanz häufig deutsch sei. Das Gericht lässt den Luvener die Wahl sich von Sankt Martin zu lösen oder nicht. Im ersten Fall seien die Luvener verpflichtet, jährlich an Ilanz eine bestimmte Menge Getreide abzuliefern. Die Luvener entscheiden sich für die Trennung, gestehen jedoch Ilanz das Recht zu, den Luvenern den Pfarrer zuzuweisen. Diese Verhältnisse bestehen bis 1650.
In der Liste von Pfarrer Dr. J.R. Truog fehlen die Namen der Pfarrer von Luven der ersten 70 Jahre nach der Reformation. Es ist anzunehmen, daß die Pfarrer von Ilanz und Castrisch im Wechsel Luven providiert haben. Die Liste beginnt mit dem Jahr 1599 und führt die folgenden Pfarrer auf:

1. 1599 – 1603: Josef Dorta von VuIpera, ordiniert  1597.

2. 1603 – 1614: Ulrich Campell von Süs, ord. 1594.

3. 1614 – 1629: Johann Bonifaci von Fürstenau, ord.1607,  ordiniert 1607 a Sarn, stirbt 1629 in  Luvis an der Pest.