Geschichte

Aus der Chronik von Flond

von Andrea Darms 1991

Will eine Kirchgemeinde heutzutage eine Kirche oder Kapelle restaurieren, oder renovieren, muss als erstes die Finanzierung geklärt sein.

Ohne finanzielle Hilfe von aussen geht es meistens nicht. In früheren Zeiten war es nicht viel anders.

Im Jahr  1713 wird die Kirche Flond gebaut. Um sie finanzieren zu können, schickt die Gemeinde Flond zwei ihrer Bürger in der Schweiz herum, um Geld zu sammeln. Die zwei Boten Ulrich Lanthen (Lutta) und Ricco Camenisch haben einen Empfehlungsbrief in der Tasche, mit Unterschrift und Siegel von Hans Ulrich Bodmer, Rat der löblichen Stadt Zürich und vom Schlossherrn der Herschaft Sax und Forstegg. Eine Gesandtschaft aus Flond mit dem Haupt der Gemeinde an der Spitze erscheint 1714 vor dem Haupt der Stadt Ilanz und der Gruob mit der Bitte um Unterstützung und Empfehlung einer Kollekte für die Kirche Flond, die wohl in Konstruktion sei, die aber aus Mangel an Geld nicht fertiggestellt werden könne. Vom 7.September 1715 datiert ein Brief der Häupter der Drei Bünde, in dem sie aufs wärmste die Kollekte für die Kirche Flond empfehlen.
Ein solches Werk müsse von Gott gesegnet sein. Die Deputierten von Flond seien erschienen – so die Archivakten –  sie kämen aus Flond, einem Dörflein von 160 Seelen, das auf einem Berg liege, eineinhalb Stunden entfernt von Sankt Martin. Die Strassen von Flond nach St.Martin seien äusserst schlecht, vor allem im Winter wegen der Schnee- und Eismassen. Alte Menschen, schwangere Frauen und Kinder könnten – auch wegen Unwettern – nicht gut den Gottesdienst und andere kirchliche Versammlungen in dem Maße besuchen, wie es nötig und wünschenswert wäre.

Auch die Wege mit den Verstorbenen seien mühsam; und der Weg zur Taufe werde behindert; schwer gehe es für den Pfarrer Kranke zu besuchen und zu trösten, ebenso die Kinder zu unterweisen; infolge des mühsamen Weges nach Sankt Martin werde auch vieles andere gehindert. Darum baue Flond selbst eine eigene Kirche und wolle einen eigenen Pfarrer in der Gemeinde haben. Aber die Mittel seien knapp; und darum wollten sie um Hilfe bitten. Vor den Häuptern der drei Bünde auf sehr ergebene und ehrsame Weise, wie es sich gezieme für solche.